April 2004




Wir verlassen Martinique

Badestrand auf Martinique.

Hoffentlich muss ich da nie mehr rein.
Was hast du gesagt?

Sonnenuntergang.

Unsere defekte Niro-Ankerkette konnten wir jetzt endlich, nach einem ganz leidigen und unvorstellbaren Hin und Her mit der Firma WASI, austauschen. Der obligatorische Servicecheck für unsere Rettungsinsel wurde auch gemacht. Das schweizerische Seeschifffahrtsamt in Basel freute sich sicher, über die ihnen zugestellte Rechnungskopie.

Im weiteren haben die vielen Gespräche mit venezuelaerfahrenen Seglern und Seglerinnen Früchte gezeigt. Wir sind nun ganz überzeugt, dass wir nach Puerto La Cruz segeln werden, um dann von dort aus das Hinterland von Venezuela zu bereisen.
Auf das dort sicher einfachere Leben, auf die Menschen, welche mit Bestimmtheit eine viel grösserer Herzlichkeit zeigen werden, als hier in der Karibik, freue ich mich jedenfalls schon heute sehr.

Die letzten Lebensmitteleinkäufe haben wir auch gemacht. Für einige Zeit wird es nun halt wieder vorbei sein, dass wir französische Weichkäse, italienische Salamis, knusprige Baguettes, fruchtige Joghurts, usw. geniessen durften. Mit der Ausreise aus dem europäischen Karibikraum lassen wir all diese Annehmlichkeiten, welche hier aber auch beinahe unerschwinglich sind, hinter uns zurück.




Bequia

Die Überfahrt durch den St. Lucia Channel, von Martinique nach St. Lucia, verlief problemlos. Leider hatten die Fische wieder einmal keine Lust auf meine leckeren Köder. Also gab es am Abend nur improvisierte Spaghetti, an Stelle des von mir gewünschten Sushigerichtes. Am frühen Morgen verliessen wir die Marigot Bay schon wieder, um unbedingt noch vor der Dunkelheit, in der Admiralty Bay auf Bequia unseren Anker fallen zu lassen.

Der Zöllner von Bequia in unserem Dingi.

Früchte- und Gemüsegeschäft.

Yvonne beim Einkauf.
Bibliothek von
Port Elisabeth.

Niedliche Boutique.

Freiluftinternetcafé.
Walter und Natascha von der SY "Barbarella". Die fahrende Diesel- und Frischwassertankstelle. Jetzt wird täglich spanisch gebüffelt.

In der Saint Vincent Passage erlebten wir wieder einmal einige kuriose Wind- und Strömungskapriolen. Zuerst kam der Wind mit 15 Knoten von Ost. Der Strom setzte nach Westen. Also hiess das für uns höher an den Wind rangehen, damit wir nicht zu viel Abdrift bekommen. Plötzlich, wirklich innerhalb einer Minute, drehte der Wind von Ost auf West. Die Segel standen back und nur dank der immer angeschlagenen Bullentallje gab es keine gefürchtete Patenthalse.
Das Meer brodelte kreuz und quer. Nachdem wir die Segel, auf der anderen Seite, wieder gesetzt hatten, sagte ich zu Yvonne, dass in solch aufgewühltem Meer bestimmt viele Fische sind. Der Satz war noch nicht zu Ende gesprochen, da streckte sich schon unsere Angelschnur.
Bevor ich aber mit dem Einholen beginnen konnte, gab es nochmals einen kräftigen Ruck an der Schnur. Dann war es verdächtig ruhig. Der erste Biss war von einem kleineren bis mittleren Fisch, der zweite Biss, so vermute ich, war von einem sehr grossen, welcher den ersten einfach samt Köder abgebissen hat und damit in der Tiefe verschwunden ist.
Auch bei den Fischen wird immer der kleinere vom grösseren aufgefressen ....!

Beim Einklarieren in Port Elisabeth erlebten wir eine Premiere. Pflichtbewusst, wie immer, gab ich dem Zoll unsere, immer an Bord mitgeführte, Waffe an. Kleines Getuschel zwischen den Beamten, dann wurde der Jüngste beauftragt, die Seriennummer und die Anzahl der Patronen überprüfen zu kommen. Ich erklärte ihm, wo sich genau unser Boot in der Bucht befinde und dass er mir bitte den Zeitpunkt seines Besuches sagen soll. Um 14:00, wenn es aber nicht gerade regnet, sonst halt später. Boot hätten sie aber keines, ich möchte ihn doch bitte mit unserem Dingi abholen kommen. Na gut, kein Problem für uns. Als er später unser kleines Beiboot sah, wurde er aber doch ein wenig blasser, soweit das ein ganz Schwarzer überhaupt werden kann. Tapfer stieg er ein und dankte seinem Gott, als ich ihn, nach getaner Arbeit, wieder trocken und heil an Land zurück gebracht hatte.





Tobago Cays

Auf dem Weg zu dem bekannten Horseshoe Reef konnten wir einen mittleren Thunfisch überzeugen, sich unseren Köder, als sein Mittagessen, auszusuchen. Da es in den Tobago Cays absolut keine Einkaufsmöglichkeiten gibt, war der leckere Bursche auf unserer Speisekarte sehr willkommen.

Prächtiges Panorama.

Nach dem Fang und vor dem Essen .... .... gibt es unangenehme Arbeit.
Kaktus. Tobago Cays Tobago Cays
Weisser Sandstrand. Tropical Waves , die karibischen
Regenschauer ....
.... können auch als Naturdusche genützt werden.

Den Besuch dieser Inselgruppe der Grenadinen, welche zu St. Vincent gehören, haben wir absichtlich erst jetzt auf unserem Programm. Zusammen mit uns lagen noch ca. 45 weitere Boote, hinter dem Riff, vor Anker. Während der Hochsaison der Karibiksegler soll hier ein mehrfaches an Charteryachten liegen. Es muss dann auch ein Gedränge, wie auf dem Jahrmarkt, herrschen.
Leider hat uns das Wetter, sprich die Sonne, wiederum im Stich gelassen. Während den ganzen 5 Tagen, unseres Cays Aufenthaltes war es meistens bedeckt. Verschiedene heftige Regenschauer, sogenannten Tropical Waves, fegten über dieses Taucherparadies hinweg. Nach einigen unbefriedigenden Schnorchelversuchen, ohne Sonne ist leider allles ein wenig grau in grau, liessen wir auch das.

Eigentlich wäre diese Inselgruppe wirklich noch recht naturbelassen, wenn sich nicht so viele Boote um den begrenzten Platz streiten würden. Wie wir gehört haben, will die Regierung in absehbarer Zeit das freie Ankern verbieten. Es sollten dann Ankerbojen ausgelegt werden, um so, das zum Teil fahrlässige und unverständliche Ankern, wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Wegen einigen schwarzen Schafen, welche ihren Anker rücksichtslos auf die Korallenbänke werfen, muss auch hier wieder ein neues Gesetz geschaffen werden.





Union Island

Vor der Ankerbucht von Clifton gibt es eine sehr originelle Meeresbar. Ein Einheimischer, einer der wenigen mit Eigeninitiative, erstellte auf einem Riff seine Bar. Das Fundament besteht aus Zement und Muscheln. Als Dach dienen alte Segel und zwei Windgeneratoren liefern den Strom für den Kühlschrank. Verschiedenste Flaggen schmücken den Raum und grosse Lautsprecher übertönen das Rauschen des Windes. Die starken Rumpunsch's schmecken sehr lecker, doch muss man beim Trinken unbedingt immer ein wenig die nasse Dingirückfahrt im Hinterkopf behalten.

Originelle Muschelbar im blauen Meer.

Sundowner mit der "Mistress" und der
"Panta Rhei"
"Panta Rhei"

Eigentlich hatten wir geplant, mit den Eltern von Yvonne, welche uns nun besuchen kommen, hier in den Grenadinen herum zu segeln. Wegen den, in diesem Jahr ungewöhnlich, nassen Wetterbedingungen, verliessen wir nun aber diese Inselgruppe und segelten Richtung Grenada runter.

Der SY "Panta Rhei" kam das ganz
gelegen, hatten die doch seit den Tobago Cays nur noch einen defekten Motor an Bord. Also gaben wir ihnen, in angemessenem Abstand, Geleitschutz. So hatten sie die Sicherheit, dass wir ihr Boot, wenn Gefahr gedroht hätte, in Schlepp hätten nehmen können. Zum Glück mussten wir aber nie eingreifen und das Boot und die Besatzung kam gut in Grenada an.