Dezember 2004




Die Überfahrt nach der Dominikanischen Republik

Zwei Tage vor unserer Abfahrt auf der Insel La Blanquilla bekamen wir Besuch an Bord. Rob und Jo, ein kanadisches Ehepaar mit ihren drei Jugendlichen, fragten uns nach unserem Zielhafen. Als sie Dom. Republik hörten, waren sie ganz begeistert. Sie fragten schüchtern, ob es uns was ausmachen würde, wenn sie sich mit ihrem Boot, natürlich nur für diese Überfahrt, uns anschliessen würden. Klar erlaubten wir es ihnen.
Nun bekamen wir ihre, für uns, unvorstellbare Geschichte zu hören.
Sie sind eigentlich eine 7-köpfige Familie und kommen aus Oona River, auf Porcher Island in Britisch Kolumbien Kanada. Das ist ein kleines Dorf mit nur ca. 30 Familien. Eines Tages beschlossen sie eine Segelreise zu unternehmen. Segelerfahrung null und natürlich ist auch kein Segelboot vorhanden. Übers Internet fanden sie eine kleine Yacht zum Verkauf ausgeschrieben. 5000.- US $ ist günstig und die Yacht liegt auch schon in Trinidad. Also wird das Boot, ungesehen, gleich gekauft. Die beiden ältesten Kinder wollten die Reise nicht mitmachen und blieben zu Hause, der Rest flog nach Trinidad. Für die drei Kinder ergab sich keine schulische Umstellung, hatten sie bis anhin ihren Unterricht zu Hause auch per Fernkurs absolviert. In Trinidad angekommen, kam dann die erste grosse Ernüchterung. Das Boot sah nicht schlecht aus, doch der Grundzustand war es. Ganze 18 Monate lang hatten sie alle geschuftet, Teile ausgetauscht, neue Kabel eingezogen, die Segel geflickt, den Motor ersetzt, usw. usw. Zehntausende von Franken mussten sie zusätzlich noch ins Boot reinstecken. Auch ist die Familie inzwischen noch um eine Katze angewachsen. Dass dieses herzige Büsi schon drei kleine im Bauch hatte, wurde leider zu spät bemerkt. Fünf Personen und vier Katzen, war also jetzt die neue Besatzung.

Die Dünung kommt auf uns zu ....

und geht auf der andern Seite wieder weiter.

Zum Abschluss noch
" hoch am Wind".
Yvonne hat Freiwache.

Kleiner Streifenthunfisch.

Ergibt gerade ein gutes Essen für uns Beide.
Endlich Land in Sicht.
Es stimmt schon - das Schönste am Segeln ist das Ankommen !!!
Die Flagge von Venezuela kommt, nach sechs Monaten, wieder runter .... .... und nun wird die Flagge der Dom. Republik, zusammen mit der Zoll-flagge, gehisst.

Dann endlich, der grosse Moment. Die erste Fahrt mit dem eigenen Boot wurde Tatsache. Von Trinidad über Los Testigos nach Isla Margarita führte die Strecke. Von den fünf Leuten an Bord, blieben drei andauernd unten in der Horizontalen liegen. Der Kotzkessel wurde emsig benützt und die erste Freude übers Seglerleben sehr gedämpft. Das gleiche Schauspiel bei der nächsten, kurzen Fahrt nach La Blanquilla.
Nun stand also der 4-Tagestripp nach der Dom. Republik an und allen wurde es jetzt schon leicht unwohl.
Also machten wir ab, "morgens um 7:00 gehen wir Anker auf und segeln los. Alle drei Boote werden den Funk auf Kanal 74 eingestellt haben und wir wollen versuchen die Geschwindigkeit immer dem Langsamsten anzupassen."

Mit schönen 20 Knoten Wind von achtern und einer 2,50 Meterdünung aus der gleichen Richtung starteten wir. Wir kamen gut voran und alles schien prima zu laufen. Gegen Mittag dann ein Funkspruch von Rob: " Sorry, ich drehe um und gehe wieder Richtung La Blanquilla zurück. An Bord eigentlich alles O.K., ausser, dass ich noch der Einzige bin den, der nicht über der Reling hängt. Danke für Eure Hilfe und gute Weiterreise. Wir müssen nun über die Bücher gehen!" Gesagt, gewendet und weg waren sie.

Ich habe, so glaube ich, noch nicht gesagt, welche Bootsgrösse die Kanadier besitzen. Yvonne und ich leben alleine auf unserem 14-Meterboot. Wir haben nicht das Gefühl, da sei zu viel Platz vorhanden. Rob, Jo, drei halberwachsene Kinder und die vier Katzen wohnen auf einem 10.50 Meter langen Boot. Das ergibt ungefähr eine Wohnfläche von nicht 18 m2, inkl. Küche, WC, Schlafplätze, Motorenraum, Stauräume usw.
Um dir diese Grösse, oder eben Enge, besser vorstellen zu können
, gehe nun bitte in das kleinste Zimmer deiner Wohnung.






Einklarieren in La Romana und dann schnell weiter nach Bayahibe

Bayahibe bei Regen.

Reif für die Insel?
Am Morgen des 7. Dezember erreichten wir die Südküste der Dominikanischen Republik. Über diese Seite der Insel fanden wir leider keine Segelführer, oder sonstige, für Segler wichtige Unterlagen. Alle bestehende nautische Literatur bezieht sich nur auf den Norden und den Nordosten der Insel. Die im Handel angebotenen Führer sind alle speziell auf die ängstlichen Amis zugeschnitten. Das heisst, sie beschreiben, auf mindestens 300 Seiten, den Weg von Florida in die Karibik runter. Den umgekehrten Weg aber, den von der Karibik nach den USA hoch, wird höchstens auf knappen zwei Seiten, kurz erwähnt. Anscheinend kehren die US-Segler, wenn sie einmal in der Karibik unten sind, nicht mehr nach Norden zurück.

Kurz vor Mittag kamen wir also in La Romana an. Vorsichtig steuerten wir unsere MOMO in die Flussmündung rein. Laut unserer Karte, mussten wir uns nun hier ganz rechts halten und eine eingezeichnete Tonne unbedingt backbord liegen lassen. In Wirklichkeit ist die Position dieser Tonne heute aber so weit nach rechts versetzt worden, dass sie nur noch auf der linken Seite umfahren werden kann. Hier sollte die Wassertiefe eigentlich auch nur knappe 3 Meter betragen, doch unser Tiefenmesser zeigte immer über 12 Meter an. Nun sahen wir plötzlich einen grossen, neuen Quai für kleinere Kreuzfahrtschiffe. Das war dann auch des Rätsels Lösung. Die Flussmündung wurde erst kürzlich auf über 12 Meter Wassertiefe ausgebaggert um an dem Geschäft mit den Kreuzfahrtschiffen teilnehmen zu können.

Pascal und Caroline scheint es zu gefallen.

Frühstück auf der MOMO. Pascal, der erfolgreiche Fischer.
Abendstimmung beim Happyhour.

Vor der Insel Saona.

Sonnenuntergang.
Nach dem raschen und unproblematischen Einklarieren, mussten wir den kleinen Hafen in der Flussmündung raschmöglichst wieder verlassen, denn sie erwarteten, natürlich logischerweise , ein Kreuzfahrtschiff.
Also verzogen wir uns, den Ratschlag des Kommandanten befolgend, nach dem nahe gelegenen Dörfchen Bayahibe. Laut unserem Touristenführer sollte das noch ein verschlafenes kleines Fischerdörfchen sein. Also genau das Richtige für uns. Dort angekommen sah es wirklich auch so verträumt aus. Es hatte nur einige wenige Fischerboote, aber dazu noch etliche leere Bojen im Wasser. Die beiden MOMO's waren gerade fertig mit den Ankermanövern, als plötzlich eine Armada schneller Motorboote von Süden her auf die ruhige Bucht zuschoss. Gegen zwanzig Boote und mindestens noch 8 grosse Touristenkatamarane dazu, kamen da auf uns zugeschossen. Alle voll beladen mit johlenden Tagestouristen und unterhalten mit sehr lauter Musik. Vorbei war's urplötzlich mit der Idylle. Die kleine Bucht füllte sich immer mehr mit diesen lärmigen Touristenbooten. Als wir uns schon ernsthaft mit dem Gedanken des Wegsegelns befassten, war der Spuk vorbei und es kehrte genauso plötzlich wieder Ruhe ein. Alle Touris waren an Land gebracht, in die bereitstehenden Cars verfrachtet und zu den weit entfernten Hotels hingekarrt. Das sehr gekonnt in die Landschaft eingepasste Ressort, vor dem Ort, störte nicht und somit hatten Bayahibe und wir wieder unsere Ruhe ... bis am nächsten Tag das gleiche Schauspiel von neuem wieder stattfand.

Mitte Dezember kam Caroline, Yvonnes Schwester, mit ihrem Lebenspartner Pascale für einen Monat zu Besuch auf die MOMO. Es traf sie das gleiche Schicksal, wie jeden Besucher einer Blauwasseryacht in Übersee. Ihr Gepäck musste, mit dringend von uns aus Europa benötigten Ersatzteilen, voll gestopft werden. Die feinen Lindorkugeln für Yvonne und die Ovomaltine für mich, rundeten diesen Schwertransport noch kulinarisch ab.





Auf nach Santa Barbara de Samana und etwas über "Ciguatera"

Die Encarta Enzyklopädie 2003 beschreibt das Wetter in der Dominikanische Republik, unter anderem, wie folgt:
Das Klima der Dominikanischen Republik ist der Lage entsprechend randtropisch mit dem Wechsel zwischen winterlicher Trockenzeit und sommerlicher Regenzeit. Der Regen fällt überwiegend zwischen Mai und Oktober.

Wir selber waren nun also doch schon seit anfangs Dezember hier auf der Insel, doch von der angekündigten Trockenzeit spürten wir rein gar nichts. Täglich gab es bisher mehrere Regenschauer und teilweise dann sogar noch sehr heftige. Zum guten Glück waren wenigstens die Temperaturen angenehm hoch und so trockneten wir und unsere Kleider, immer relativ schnell … bis zum nächsten Wolkenbruch.

Im normalen Touristenführer fanden wir die Mitteilung, dass ab Mitte Dezember immer sehr viele Buckelwale in die Bucht von Samana kommen sollten. Sie kämen vom Norden herunter, um hier, in diesen wärmeren Gewässern, ihre Jungen zur Welt zu bringen und sich auch zu Paaren. Auf Grund dieser Information, verliessen wir den Süden der Insel und segelten, in die grosse Bucht von Samana hoch.

Pascal und der über einen Meter grosse Barrakuda.

Das gefürchige Gebiss des Barrakudas.

Mit der Hoffnung auf ein leckeres Mahl, wurde natürlich gleich die Angelleine ausgefahren. Der erste Biss liess auch nicht lange auf sich warten. Ein mittelgrosser (ca. 80 cm lang) Barrakuda hing an der Angel. Der Barrakuda ist ein immer hungriger Räuber und leider für uns gefährlich. Nicht nur seiner sehr grossen und scharfen Zähne wegen, nein, wegen Ciguatera. Das ist ein lebensgefährliches Gift, welches seinen Ursprung in einer kleinen Algenart hat. Diese Algen leben in den tropischen Korallenriffen und werden von kleinen Fischen als Nahrung aufgenommen. Diese Fischlein wiederum, werden von grösseren gefressen und diese, logischerweise, wiederum von noch einmal grösseren. Somit wird das Gift immer weiter angereichert und der Barrakuda, am Ende dieser Nahrungskette, hat dann, die für uns Menschen tödliche Dosis, in sich. Ciguatoxin ist hitzestabil und kann daher weder durch Kochen, noch durch Braten oder Grillen zerstört werden. In den Tropischen Ländern gilt daher die Faustregel: Der Barrakuda muss kürzer als eine Armlänge sein.

Mit Bedauern, aber der Vernunft folgend, liessen wir den ersten Fang wieder frei und die Angelleine erneut ins Wasser. Keine 15 Minuten später ein erneuter Biss. Diesmal bog sich die Angelrute noch stärker durch und die Vorfreude auf einen Mahimahi (Golddorade), oder sogar einen leckeren Wahoo, stieg. Die Enttäuschung bei uns war gewaltig, als der Fisch, nach minutenlangem Kampf, endlich beim Boot war. Wiederum ein Barrakuda. Diesmal sogar einer, mit einer Länge von über einem Meter. Diesmal hatten wir, das heisst eigentlich der Fisch, Pech, denn der Haken sass schon so tief im Rachen drin, dass wir ihn nicht mehr rausholen konnten. Auch dieser grosse Fisch musste wieder über Bord, denn der hatte bestimmt ein X-faches, der für uns noch verträglichen Dosis Ciguatoxin, in sich.
Nun warteten wir etwa drei Stunden, bevor unser Köder, den wir inzwischen gegen einen blauen ausgetauscht hatten, wieder ins Wasser ging. Leider wiederholte sich das Gleiche nochmals. Wieder ein Barrakuda (diesmal ca. 75 cm) an der Angel. Entnervt liessen wir auch diesen frei und packten unsere Angelsachen weg. Zum Abendessen gab es dann halt wiederum nur ein Poulet vom Grill.






Der Nationalpark Haitises

Dieser grosse Nationalpark, im Süden der Bucht von Samana gelegen, war unser nächster Abstecher. Um dort vor Anker liegen zu dürfen, muss aber vorher unbedingt eine kleine Bewilligung eingeholt werden. Diese werde aber nichts kosten, hiess es beim Einklarieren von Seiten des Kommandanten .

Der Eingang zum Nationalpark.

Unser Ankerplatz im Nationalpark. "uff & zue",
mit Gruss nach Sissach.
Das wären eigentlich Pfähle für einen geplanten Landesteg.

Siesta auf der MOMO,
wie im Bilderbuch.

Da schlug das Herz von Caroline aber höher.
Beim Einkauf des Weihnachtsessen. Pascal bereitet das Festtagspoulet zu. Kein Tannenbaum, aber trotzdem recht gemütlich.

Gegen Mitte Nachmittag des 23. Dezember suchten wir das Büro des Kommandanten auf, um eben diese Bewilligung zu holen. "Oh disculpe, heute kann keine Bewilligung ausgestellt werden. Die Frau, welche die Schreibmaschine bedient, ist leider momentan nicht da, kommt doch aber bitte morgen wieder." Am nächsten Tag waren wir, schon kurz vor acht, wieder im gleichen Büro anzutreffen. Wiederum war die Frau nicht anwesend, doch konnte anscheinend heute plötzlich ein fetter, dunkler Mann, auch mit den Schreibmaschinentasten umgehen. Er setzte sich breitbeinig hinter die Maschine und begann ...... zu warten. Auf meine unverschämte Frage, warum er denn nicht mit dem Schreiben des Formulars beginne, antwortete ein Anderer, "heute sei ein Feiertag und dass Ausfüllen koste darum 200.- Peso extra." Dahin ging also der Töff. Ich verlangte, höflich aber sehr bestimmt, umgehend den Kommandanten zu sprechen. Natürlich war dieser gerade, zufälligerweise vor einer Minute, ausser Haus gegangen. Also gut, kein unlösbares Problem. "Samana ist nicht gross, geht ihn bitte holen. Ich werde hier warten." Keine fünf Minuten später stand der Kommandant vor mir und versuchte sich raus zu winden. Als er merkte, dass da aber kein spendenfreudiger Ami, sondern ein sturer Bock aus der Schweiz vor ihm stand, unterschrieb er persönlich das Formular und übergab es mir freundlich lächelnd. Innerlich war ich leicht stolz, diesem korrupten Büro getrotzt zuhaben. Ich zückte meine Brieftasche und legte, zur Überraschung der Anwesenden, 200.-- Peso auf den Tisch. Diese Episode war mir die knappen 10.-- Schweizerfranken, als Trinkgeld oder auch als Weihnachtsgeschenk ans Büro, allemal wert gewesen.

Pictografias über die Zeichnungen.

Erklärungstafel. Staunen.

Niño Enfajado.
Chamàn o Brujo.

Könnte auch an einer Kinderzimmerwand sein ....

.... und auch das .... .... oder auch so etwas.

Im Nationalpark angekommen, wurden wir vom dort stationierten Sergeant und seinem Begleiter, höchst persönlich begrüsst.
Was eigentlich auch nicht sonderlich verwunderlich war, waren die beiden MOMO's doch wieder die einzigen Segelboote vor Ort.
Einzig einige wenige Schnellboote, gefüllt mit Hoteltouristen, kamen manchmal von Samana oder Sanchez herüber.
Der Aufenthalt dieser Boote dauerte aber nie länger als eine halbe Stunde, dann kehrte wieder friedliche Ruhe ein. An diesem Küstenabschnitt gab es verschiedene Höhlen, welche von den Ureinwohnern bewohnt gewesen waren. Viele Wandzeichnungen von ihnen sind noch erhalten geblieben. Mit den heute noch zu sehenden Motiven und Symbolen hatte ich aber meine Mühe. Vielmehr erinnerten mich diese, als absoluten Indianerlaien, an die Kinderzimmerwände von meinen beiden Söhnen Simon und Dani.






Ausflug zum Wasserfall "El Limon"

Das Ein- und Aussteigen bei Niedrigwasser ist nicht ganz einfach.

Ein typisches, farbiges dominikanisches Haus. Auch Wasserfälle erzeugen Hunger.
Luftige Fahrt mit dem Guagua (Taxi).

Pascal macht es Spass....

.... doch Caroline traut
der Sache nicht ganz.

El Limon, der bekannteste Wasserfall im Norden der Insel sei ein Muss, hiess es von allen Seiten. Ich war aber, von den Westindischen Inseln her, leicht skeptisch, was so karibische Wasserfälle hergeben. Bisher sah ich immer nur kleine Rinnsale, welche den Namen Wasserfall eigentlich nicht verdienten. Erwartungsvoll fuhren wir mit dem Guagua Richtung El Limon. Ein Guagua war hier eine Art Sammeltaxi und die weitaus günstigste Art, um irgendwo hin zu fahren. Auch ergaben sich, nicht nur wegen der Enge in den immer übervollen Autos, jedes Mal sofort Kontakte mit den Einheimischen. Manchmal hatten die Autos aber nur kleine Kabinen und ein Teil der Leute musste hinten, auf der Ladeplattform, im Freien sitzen. So auch dieses Mal. Pascal genoss es sichtlich, den Fahrtwind um die Ohren pfeifen zu spüren, während Caroline sich eher krampfhaft am Dachaufbau festhielt. Das letzte Stück bis zum Wasserfall, legten wir auf dem Rücken von gemütlich laufenden Pferden zurück. Dann endlich der Wasserfall. Dieser donnerte über eine ca. 35 Meter hohe Felskante und das erst noch mit sehr viel Wasser, hinunter. Unten gab es einen kleinen See, welcher zum Baden einlud. Ich nehme also meine negativen Worte sofort zurück. In der Karibik gibt es tatsächlich einen Wasserfall.

Aufsteigen.

Der Wasserfall. Wasserfallschwimmbad. Caroline und Pascal. Unverkennbar Schwestern.











Santa Barbara und sein pulsierender Markt

Blick auf Santa Barbara de Samana.

Promenade vor dem Städtchen. Die beiden MOMO's vor Anker
Die Strasse zum Eingang des Marktes.

Yvonne prüft das Gemüse.

Blick in die kleine, originelle Markthalle.
Mercedes "unsere" sympathische Marktfrau. Hier wird Yvonne gleich die ganze Familie vorgestellt. Grapefruits, direkt vom alten Bauer.

Santa Barbara ist ein kleines Städtchen an der Nordseite der Bucht. Ohne sichtbare Industrie und ohne die grossen Touristenhotels sieht es hier eher etwas verschlafen aus. Touristen kommen hier eigentlich nur tageweise hin, um sofort weiter auf die kleine Badeinsel Cayo Leventado raus zu fahren. Dort soll angeblich der tropische Werbefilm für "Bacardi" gedreht worden sein.

Für mich das Schönste an Santa Barbara ist der Namen und der einfache Markt. Dieser ist aber wirklich einmalig und sprudelt nur so voll Leben. Da konnte ich stundenlang verweilen, um einfach nur dem Treiben zuzusehen. Die Orangen wurden mit kleinen Lastwagen hergebracht und zum Teil gleich ab der Brücke verkauft. Ein alter Mann kam mit seinem Esel und versuchte einige Grapefruits an die Frau zu bringen. Da wurde ein halbes Rind auf einem Holzbrett zersägt und hier waren die Fische, wenigstens noch in einem Plastikbehälter, im Eis. Auf einem anderen Tisch wiederum lagen geschlachtete Poulets bereit und darunter gackerte noch der lebendige Nachschub. Da waren Berge von Papayas, Bananen, Ananas und hier ein Haufen frisches Gemüse. Ein echt buntes Treiben, begleitet mit lauter Merenguemusik. Merengue, das ist bekanntlich der Musikstil der Dominikanischen Republik. Für mein Ohr war dieser aber doch etwas eintönig und daher tönte praktisch alles immer gleich.
Mit unserer MOMO lagen wir ca. 200 Meter vom Ufer weg. Immer am späten Nachmittag begannen die verschiedenen kleinen Bars und Imbissstuben mit dem Aufdrehen ihrer Lautsprecher. Wir hatten den Eindruck, je weniger Leute in der Bar, um so lauter wurde die Musik. Den Mix von mindestens zehn Musikquellen, den wir zeitweise über uns ergehen lassen mussten, war manchmal nahe dem Unerträglichen.

Da dieser Verkäufer gerade schläft ...

.... kauft Yvonne die Orangen direkt ab dem Pickup. Diese Imbissbude wäre nicht jedermanns Sache. Pascal vergleicht mit
der Früchteabteilung der Migros in Basel.
Vollgepackt geht es wieder zurück, Richtung Boot.
Eines der vielen Wracks, welche der letzte Hurrikan hinterliess. Junger Dominikaner. Junge Dominikanerin. Da musste ich sehr hart bleiben. Familientöff auf Dominikanisch.
Die beiden MOMO's vor Anker.

Cayo Leventado,
die tropische Bacardiinsel.

Silvester 2004
Caroline und Pascal.
Silvester 2004
Yvonne

Allen zu Hause:
ÄS GUET'S NÖIS



Die Überfahrt nach der Dominikanischen Republik

Zwei Tage vor unserer Abfahrt auf der Insel La Blanquilla bekamen wir Besuch an Bord. Rob und Jo, ein kanadisches Ehepaar mit ihren drei Jugendlichen, fragten uns nach unserem Zielhafen. Als sie Dom. Republik hörten, waren sie ganz begeistert. Sie fragten schüchtern, ob es uns was ausmachen würde, wenn sie sich mit ihrem Boot, natürlich nur für diese Überfahrt, uns anschliessen würden. Klar erlaubten wir es ihnen.
Nun bekamen wir ihre, für uns, unvorstellbare Geschichte zu hören.
Sie sind eigentlich eine 7-köpfige Familie und kommen aus Porcher Island in Britisch Kolumbien Kanada. Das ist ein kleines Dorf mit nur ca. 30 Familien. Eines Tages beschlossen sie eine Segelreise zu unternehmen. Segelerfahrung null und natürlich ist auch kein Segelboot vorhanden. Übers Internet fanden sie eine kleine Yacht zum Verkauf ausgeschrieben. 5000.- US $ ist günstig und die Yacht liegt auch schon in Trinidad. Also wird das Boot, ungesehen, gleich gekauft. Die beiden ältesten Kinder wollten die Reise nicht mitmachen und blieben zu Hause, der Rest flog nach Trinidad. Für die drei Kinder ergab sich keine schulische Umstellung, hatten sie bis anhin ihren Unterricht zu Hause auch per Fernkurs absolviert. In Trinidad angekommen, kam dann die erste grosse Ernüchterung. Das Boot sah nicht schlecht aus, doch der Grundzustand war es. Ganze 18 Monate lang hatten sie alle geschuftet, Teile ausgetauscht, neue Kabel eingezogen, die Segel geflickt, den Motor ersetzt, usw. usw. Zehntausende von Franken mussten sie zusätzlich noch ins Boot reinstecken. Auch ist die Familie inzwischen noch um eine Katze angewachsen. Dass dieses herzige Büsi schon drei kleine im Bauch hatte, wurde leider zu spät bemerkt. Fünf Personen und vier Katzen, war also jetzt die neue Besatzung.

Die Dünung kommt auf uns zu ....

und geht auf der anderen Seite wieder weiter. Zum Abschluss noch
" hoch am Wind".
Yvonne hat Freiwache.

Kleiner Streifenthunfisch.

Ergibt gerade ein gutes Essen für uns Beide.
Endlich Land in Sicht.
Es stimmt schon - das Schönste am Segeln ist das Ankommen !!!
Die Flagge von Venezuela kommt, nach sechs Monaten, wieder runter .... .... und nun wird die Flagge der Dom. Republik, zusammen mit der Zoll-flagge, gehisst.

Dann endlich, der grosse Moment. Die erste Fahrt mit dem eigenen Boot wurde Tatsache. Von Trinidad über Los Testigos nach Isla Margarita führte die Strecke. Von den fünf Leuten an Bord, blieben drei andauernd unten in der Horizontalen liegen. Der Kotzkessel wurde emsig benützt und die erste Freude übers Seglerleben sehr gedämpft. Das gleiche Schauspiel bei der nächsten, kurzen Fahrt nach La Blanquilla.
Nun stand also der 4-Tagestripp nach der Dom. Republik an und allen wurde es jetzt schon leicht unwohl.
Also machten wir ab, "morgens um 7:00 gehen wir Anker auf und segeln los. Alle drei Boote werden den Funk auf Kanal 74 eingestellt haben und wir wollen versuchen die Geschwindigkeit immer dem Langsamsten anzupassen."

Mit schönen 20 Knoten Wind von achtern und einer 2,50 Meterdünung aus der gleichen Richtung starteten wir. Wir kamen gut voran und alles schien prima zu laufen. Gegen Mittag dann ein Funkspruch von Rob: " Sorry, ich drehe um und gehe wieder Richtung La Blanquilla zurück. An Bord eigentlich alles O.K., ausser, dass ich noch der Einzige bin den, der nicht über der Reling hängt. Danke für Eure Hilfe und gute Weiterreise. Wir müssen nun über die Bücher gehen!" Gesagt, gewendet und weg waren sie.

Ich habe, so glaube ich, noch nicht gesagt, welche Bootsgrösse die Kanadier besitzen. Yvonne und ich leben alleine auf unserem 14-Meterboot. Wir haben nicht das Gefühl, da sei zu viel Platz vorhanden. Rob, Jo, drei halberwachsene Kinder und die vier Katzen wohnen auf einem 10.50 Meter langen Boot. Das ergibt ungefähr eine Wohnfläche von nicht 18 m2, inkl. Küche, WC, Schlafplätze, Motorenraum, Stauräume usw.
Um dir diese Grösse, oder eben Enge, besser vorstellen zu können
, gehe nun bitte in das kleinste Zimmer deiner Wohnung.






Einklarieren in La Romana und dann schnell weiter nach Bayahibe

Bayahibe bei Regen.

Reif für die Insel?
Am Morgen des 7. Dezember erreichten wir die Südküste der Dominikanischen Republik. Über diese Seite der Insel fanden wir leider keine Segelführer, oder sonstige, für Segler wichtige Unterlagen. Alle bestehende nautische Literatur bezieht sich nur auf den Norden und den Nordosten der Insel. Die im Handel angebotenen Führer sind alle speziell auf die ängstlichen Amis zugeschnitten. Das heisst, sie beschreiben, auf mindestens 300 Seiten, den Weg von Florida in die Karibik runter. Den umgekehrten Weg aber, den von der Karibik nach den USA hoch, wird höchstens auf knappen zwei Seiten, kurz erwähnt. Anscheinend kehren die US-Segler, wenn sie einmal in der Karibik unten sind, nicht mehr nach Norden zurück.

Kurz vor Mittag kamen wir also in La Romana an. Vorsichtig steuerten wir unsere MOMO in die Flussmündung rein. Laut unserer Karte, mussten wir uns nun hier ganz rechts halten und eine eingezeichnete Tonne unbedingt backbord liegen lassen. In Wirklichkeit ist die Position dieser Tonne heute aber so weit nach rechts versetzt worden, dass sie nur noch auf der linken Seite umfahren werden kann. Hier sollte die Wassertiefe eigentlich auch nur knappe 3 Meter betragen, doch unser Tiefenmesser zeigte immer über 12 Meter an. Nun sahen wir plötzlich einen grossen, neuen Quai für kleinere Kreuzfahrtschiffe. Das war dann auch des Rätsels Lösung. Die Flussmündung wurde erst kürzlich auf über 12 Meter Wassertiefe ausgebaggert um an dem Geschäft mit den Kreuzfahrtschiffen teilnehmen zu können.

Pascal und Caroline scheint es zu gefallen.

Frühstück auf der MOMO. Pascal, der erfolgreiche Fischer.
Abendstimmung beim Happyhour.

Vor der Insel Saona.

Sonnenuntergang.
Nach dem raschen und unproblematischen Einklarieren, mussten wir den kleinen Hafen in der Flussmündung raschmöglichst wieder verlassen, denn sie erwarteten, natürlich logischerweise , ein Kreuzfahrtschiff.
Also verzogen wir uns, den Ratschlag des Kommandanten befolgend, nach dem nahe gelegenen Dörfchen Bayahibe. Laut unserem Touristenführer sollte das noch ein verschlafenes kleines Fischerdörfchen sein. Also genau das Richtige für uns. Dort angekommen sah es wirklich auch so verträumt aus. Es hatte nur einige wenige Fischerboote, aber dazu noch etliche leere Bojen im Wasser. Die beiden MOMO's waren gerade fertig mit den Ankermanövern, als plötzlich eine Armada schneller Motorboote von Süden her auf die ruhige Bucht zuschoss. Gegen zwanzig Boote und mindestens noch 8 grosse Touristenkatamarane dazu, kamen da auf uns zugeschossen. Alle voll beladen mit johlenden Tagestouristen und unterhalten mit sehr lauter Musik. Vorbei war's urplötzlich mit der Idylle. Die kleine Bucht füllte sich immer mehr mit diesen lärmigen Touristenbooten. Als wir uns schon ernsthaft mit dem Gedanken des Wegsegelns befassten, war der Spuk vorbei und es kehrte genauso plötzlich wieder Ruhe ein. Alle Touris waren an Land gebracht, in die bereitstehenden Cars verfrachtet und zu den weit entfernten Hotels hingekarrt. Das sehr gekonnt in die Landschaft eingepasste Ressort, vor dem Ort, störte nicht und somit hatten Bayahibe und wir wieder unsere Ruhe ... bis am nächsten Tag das gleiche Schauspiel von neuem wieder stattfand.

Mitte Dezember kam Caroline, Yvonnes Schwester, mit ihrem Lebenspartner Pascale für einen Monat zu Besuch auf die MOMO. Es traf sie das gleiche Schicksal, wie jeden Besucher einer Blauwasseryacht in Übersee. Ihr Gepäck musste, mit dringend von uns aus Europa benötigten Ersatzteilen, voll gestopft werden. Die feinen Lindorkugeln für Yvonne und die Ovomaltine für mich, rundeten diesen Schwertransport noch kulinarisch ab.





Auf nach Santa Barbara de Samana und etwas über "Ciguatera"

Die Encarta Enzyklopädie 2003 beschreibt das Wetter in der Dominikanische Republik, unter anderem, wie folgt:
Das Klima der Dominikanischen Republik ist der Lage entsprechend randtropisch mit dem Wechsel zwischen winterlicher Trockenzeit und sommerlicher Regenzeit. Der Regen fällt überwiegend zwischen Mai und Oktober.

Wir selber waren nun also doch schon seit anfangs Dezember hier auf der Insel, doch von der angekündigten Trockenzeit spürten wir rein gar nichts. Täglich gab es bisher mehrere Regenschauer und teilweise dann sogar noch sehr heftige. Zum guten Glück waren wenigstens die Temperaturen angenehm hoch und so trockneten wir und unsere Kleider, immer relativ schnell … bis zum nächsten Wolkenbruch.

Im normalen Touristenführer fanden wir die Mitteilung, dass ab Mitte Dezember immer sehr viele Buckelwale in die Bucht von Samana kommen sollten. Sie kämen vom Norden herunter, um hier, in diesen wärmeren Gewässern, ihre Jungen zur Welt zu bringen und sich auch zu Paaren. Auf Grund dieser Information, verliessen wir den Süden der Insel und segelten, in die grosse Bucht von Samana hoch.

Pascal und der über einen Meter grosse Barrakuda.

Das gefürchige Gebiss des Barrakudas.

Mit der Hoffnung auf ein leckeres Mahl, wurde natürlich gleich die Angelleine ausgefahren. Der erste Biss liess auch nicht lange auf sich warten. Ein mittelgrosser (ca. 80 cm lang) Barrakuda hing an der Angel. Der Barrakuda ist ein immer hungriger Räuber und leider für uns gefährlich. Nicht nur seiner sehr grossen und scharfen Zähne wegen, nein, wegen Ciguatera. Das ist ein lebensgefährliches Gift, welches seinen Ursprung in einer kleinen Algenart hat. Diese Algen leben in den tropischen Korallenriffen und werden von kleinen Fischen als Nahrung aufgenommen. Diese Fischlein wiederum, werden von grösseren gefressen und diese, logischerweise, wiederum von noch einmal grösseren. Somit wird das Gift immer weiter angereichert und der Barrakuda, am Ende dieser Nahrungskette, hat dann, die für uns Menschen tödliche Dosis, in sich. Ciguatoxin ist hitzestabil und kann daher weder durch Kochen, noch durch Braten oder Grillen zerstört werden. In den Tropischen Ländern gilt daher die Faustregel: Der Barrakuda muss kürzer als eine Armlänge sein.

Mit Bedauern, aber der Vernunft folgend, liessen wir den ersten Fang wieder frei und die Angelleine erneut ins Wasser. Keine 15 Minuten später ein erneuter Biss. Diesmal bog sich die Angelrute noch stärker durch und die Vorfreude auf einen Mahimahi (Golddorade), oder sogar einen leckeren Wahoo, stieg. Die Enttäuschung bei uns war gewaltig, als der Fisch, nach minutenlangem Kampf, endlich beim Boot war. Wiederum ein Barrakuda. Diesmal sogar einer, mit einer Länge von über einem Meter. Diesmal hatten wir, das heisst eigentlich der Fisch, Pech, denn der Haken sass schon so tief im Rachen drin, dass wir ihn nicht mehr rausholen konnten. Auch dieser grosse Fisch musste wieder über Bord, denn der hatte bestimmt ein X-faches, der für uns noch verträglichen Dosis Ciguatoxin, in sich.
Nun warteten wir etwa drei Stunden, bevor unser Köder, den wir inzwischen gegen einen blauen ausgetauscht hatten, wieder ins Wasser ging. Leider wiederholte sich das Gleiche nochmals. Wieder ein Barrakuda (diesmal ca. 75 cm) an der Angel. Entnervt liessen wir auch diesen frei und packten unsere Angelsachen weg. Zum Abendessen gab es dann halt wiederum nur ein Poulet vom Grill.






Der Nationalpark Haitises

Dieser grosse Nationalpark, im Süden der Bucht von Samana gelegen, war unser nächster Abstecher. Um dort vor Anker liegen zu dürfen, muss aber vorher unbedingt eine kleine Bewilligung eingeholt werden. Diese werde aber nichts kosten, hiess es beim Einklarieren von Seiten des Kommandanten .

Der Eingang zum Nationalpark.

Unser Ankerplatz im Nationalpark. "uff & zue",
mit Gruss nach Sissach.
Das wären eigentlich Pfähle für einen geplanten Landesteg.

Siesta auf der MOMO,
wie im Bilderbuch.

Da schlug das Herz von Caroline aber höher.
Beim Einkauf des Weihnachtsessen. Pascal bereitet das Festtagspoulet zu. Kein Tannenbaum, aber trotzdem recht gemütlich.

Gegen Mitte Nachmittag des 23. Dezember suchten wir das Büro des Kommandanten auf, um eben diese Bewilligung zu holen. "Oh disculpe, heute kann keine Bewilligung ausgestellt werden. Die Frau, welche die Schreibmaschine bedient, ist leider momentan nicht da, kommt doch aber bitte morgen wieder." Am nächsten Tag waren wir, schon kurz vor acht, wieder im gleichen Büro anzutreffen. Wiederum war die Frau nicht anwesend, doch konnte anscheinend heute plötzlich ein fetter, dunkler Mann, auch mit den Schreibmaschinentasten umgehen. Er setzte sich breitbeinig hinter die Maschine und begann ...... zu warten. Auf meine unverschämte Frage, warum er denn nicht mit dem Schreiben des Formulars beginne, antwortete ein Anderer, "heute sei ein Feiertag und dass Ausfüllen koste darum 200.- Peso extra." Dahin ging also der Töff. Ich verlangte, höflich aber sehr bestimmt, umgehend den Kommandanten zu sprechen. Natürlich war dieser gerade, zufälligerweise vor einer Minute, ausser Haus gegangen. Also gut, kein unlösbares Problem. "Samana ist nicht gross, geht ihn bitte holen. Ich werde hier warten." Keine fünf Minuten später stand der Kommandant vor mir und versuchte sich raus zu winden. Als er merkte, dass da aber kein spendenfreudiger Ami, sondern ein sturer Bock aus der Schweiz vor ihm stand, unterschrieb er persönlich das Formular und übergab es mir freundlich lächelnd. Innerlich war ich leicht stolz, diesem korrupten Büro getrotzt zuhaben. Ich zückte meine Brieftasche und legte, zur Überraschung der Anwesenden, 200.-- Peso auf den Tisch. Diese Episode war mir die knappen 10.-- Schweizerfranken, als Trinkgeld oder auch als Weihnachtsgeschenk ans Büro, allemal wert gewesen.

Pictografias über die Zeichnungen.

Erklärungstafel. Staunen.

Niño Enfajado.
Chamàn o Brujo.

Könnte auch an einer Kinderzimmerwand sein ....

.... und auch das .... .... oder auch so etwas.

Im Nationalpark angekommen, wurden wir vom dort stationierten Sergeant und seinem Begleiter, höchst persönlich begrüsst.
Was eigentlich auch nicht sonderlich verwunderlich war, waren die beiden MOMO's doch wieder die einzigen Segelboote vor Ort.
Einzig einige wenige Schnellboote, gefüllt mit Hoteltouristen, kamen manchmal von Samana oder Sanchez herüber.
Der Aufenthalt dieser Boote dauerte aber nie länger als eine halbe Stunde, dann kehrte wieder friedliche Ruhe ein. An diesem Küstenabschnitt gab es verschiedene Höhlen, welche von den Ureinwohnern bewohnt gewesen waren. Viele Wandzeichnungen von ihnen sind noch erhalten geblieben. Mit den heute noch zu sehenden Motiven und Symbolen hatte ich aber meine Mühe. Vielmehr erinnerten mich diese, als absoluten Indianerlaien, an die Kinderzimmerwände von meinen beiden Söhnen Simon und Dani.






Ausflug zum Wasserfall "El Limon"

Das Ein- und Aussteigen bei Niedrigwasser ist nicht ganz einfach.

Ein typisches, farbiges dominikanisches Haus. Auch Wasserfälle erzeugen Hunger.
Luftige Fahrt mit dem Guagua (Taxi).

Pascal macht es Spass....

.... doch Caroline traut
der Sache nicht ganz.

El Limon, der bekannteste Wasserfall im Norden der Insel sei ein Muss, hiess es von allen Seiten. Ich war aber, von den Westindischen Inseln her, leicht skeptisch, was so karibische Wasserfälle hergeben. Bisher sah ich immer nur kleine Rinnsale, welche den Namen Wasserfall eigentlich nicht verdienten. Erwartungsvoll fuhren wir mit dem Guagua Richtung El Limon. Ein Guagua war hier eine Art Sammeltaxi und die weitaus günstigste Art, um irgendwo hin zu fahren. Auch ergaben sich, nicht nur wegen der Enge in den immer übervollen Autos, jedes Mal sofort Kontakte mit den Einheimischen. Manchmal hatten die Autos aber nur kleine Kabinen und ein Teil der Leute musste hinten, auf der Ladeplattform, im Freien sitzen. So auch dieses Mal. Pascal genoss es sichtlich, den Fahrtwind um die Ohren pfeifen zu spüren, während Caroline sich eher krampfhaft am Dachaufbau festhielt. Das letzte Stück bis zum Wasserfall, legten wir auf dem Rücken von gemütlich laufenden Pferden zurück. Dann endlich der Wasserfall. Dieser donnerte über eine ca. 35 Meter hohe Felskante und das erst noch mit sehr viel Wasser, hinunter. Unten gab es einen kleinen See, welcher zum Baden einlud. Ich nehme also meine negativen Worte sofort zurück. In der Karibik gibt es tatsächlich einen Wasserfall.

Aufsteigen.

Der Wasserfall. Wasserfallschwimmbad. Caroline und Pascal. Unverkennbar Schwestern.











Santa Barbara und sein pulsierender Markt

Blick auf Santa Barbara de Samana.

Promenade vor dem Städtchen. Die beiden MOMO's vor Anker
Die Strasse zum Eingang des Marktes.

Yvonne prüft das Gemüse.

Blick in die kleine, originelle Markthalle.
Mercedes "unsere" sympathische Marktfrau. Hier wird Yvonne gleich die ganze Familie vorgestellt. Grapefruits, direkt vom alten Bauer.

Santa Barbara ist ein kleines Städtchen an der Nordseite der Bucht. Ohne sichtbare Industrie und ohne die grossen Touristenhotels sieht es hier eher etwas verschlafen aus. Touristen kommen hier eigentlich nur tageweise hin, um sofort weiter auf die kleine Badeinsel Cayo Leventado raus zu fahren. Dort soll angeblich der tropische Werbefilm für "Bacardi" gedreht worden sein.

Für mich das Schönste an Santa Barbara ist der Namen und der einfache Markt. Dieser ist aber wirklich einmalig und sprudelt nur so voll Leben. Da konnte ich stundenlang verweilen, um einfach nur dem Treiben zuzusehen. Die Orangen wurden mit kleinen Lastwagen hergebracht und zum Teil gleich ab der Brücke verkauft. Ein alter Mann kam mit seinem Esel und versuchte einige Grapefruits an die Frau zu bringen. Da wurde ein halbes Rind auf einem Holzbrett zersägt und hier waren die Fische, wenigstens noch in einem Plastikbehälter, im Eis. Auf einem anderen Tisch wiederum lagen geschlachtete Poulets bereit und darunter gackerte noch der lebendige Nachschub. Da waren Berge von Papayas, Bananen, Ananas und hier ein Haufen frisches Gemüse. Ein echt buntes Treiben, begleitet mit lauter Merenguemusik. Merengue, das ist bekanntlich der Musikstil der Dominikanischen Republik. Für mein Ohr war dieser aber doch etwas eintönig und daher tönte praktisch alles immer gleich.
Mit unserer MOMO lagen wir ca. 200 Meter vom Ufer weg. Immer am späten Nachmittag begannen die verschiedenen kleinen Bars und Imbissstuben mit dem Aufdrehen ihrer Lautsprecher. Wir hatten den Eindruck, je weniger Leute in der Bar, um so lauter wurde die Musik. Den Mix von mindestens zehn Musikquellen, den wir zeitweise über uns ergehen lassen mussten, war manchmal nahe dem Unerträglichen.

Da dieser Verkäufer gerade schläft ...

.... kauft Yvonne die Orangen direkt ab dem Pickup. Diese Imbissbude wäre nicht jedermanns Sache. Pascal vergleicht mit
der Früchteabteilung der Migros in Basel.
Vollgepackt geht es wieder zurück, Richtung Boot.
Eines der vielen Wracks, welche der letzte Hurrikan hinterliess. Junger Dominikaner. Junge Dominikanerin. Da musste ich sehr hart bleiben. Familientöff auf Dominikanisch.
Die beiden MOMO's vor Anker.

Cayo Leventado,
die tropische Bacardiinsel.

Silvester 2004
Caroline und Pascal.
Silvester 2004
Yvonne

Allen zu Hause:
ÄS GUET'S NÖIS