Juli 2004
Marina
Bahia Redonda in Puerto La Cruz
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Bahia
Redonda,
eine Supermarina mit Swimmingpool .....
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und einer speziellen Ambiance.
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Fuss lange Iguanas laufen frei in der Marina herum. |
Am 1. Juli
sind wir, wie vorgesehen, in der Marina Bahia Redonda in Puerto La Cruz
angekommen. Gemeinsam mit Barbara und Wolfgang, von der deutschen Momo,
haben wir diese Segeletappe ans Festland, relativ rasch hinter uns gebracht.
Die der Küste vorgelagerten Inseln wären eigentliche jede
einen Zwischenstopp wert gewesen. Der hohen Kriminalitätsrate wegen,
verzichteten wir aber auf dieses Abenteuer. Einige Segelbote vor uns,
waren leider nicht so vorsichtig, ignorierten die Warnungen und hatten
dann prompt in der Nacht unerwünschte Besucher an Bord.
Arnaldo, der freundliche, aber allmächtige Hafenmeister von Bahia
Redonda, nahm unsere Leinen persönlich in Empfang. Unser Platz
war, was uns in diesem Augenblick noch nicht so recht bewusst wurde,
relativ am äusseren Ende der Marina und zudem recht lärmig.
Nachdem zuletzt auch noch unser alter Eurostecker, gegen einen noch
älteren Venezuelanischen, ausgetauscht worden war, offerierten
wir ihm und seinem Gehilfen, kalte Erfrischungsgetränke. Dass wir,
das hier anscheinend übliche zusätzliche Trinkgeld nicht auch
noch diskret übergaben, war unser grosser Fehler und sollte sich
bald rächen.
In den nächsten Nächten wurde uns dann auch erst richtig bewusst,
dass der uns zugewiesene Platz extrem lärmig war. Die Generatoren,
der vis-à-vis stehenden grossen Kühlanlage, dröhnten
andauernd und liessen uns nur sehr schlecht schlafen. Also ging ich
einige Tage später zu Señor Arnaldo, um ihn zu bitten, uns
bitte einen neuen Platz zuzuweisen. Unsere österreichischen Segelfreunde,
welche eine Woche vorher hier eingetroffen waren, hatten nämlich
ihren lärmigen Platz auch wechseln können. Trotzdem, dass
es, meiner Meinung nach, noch genügend freie Liegeplätze hatte,
war es für uns aber unmöglich, unsere MOMO auf einen dieser
Plätze zu verholen. Im Nachhinein vernahm ich dann von den Österreichern,
wie es hier genau abläuft. Nur mit genügend hohem Trinkgeld
bei der Ankunft und einer weiteren, zusätzlichen und freiwilligen
Zuwendung, sind diese besseren Plätze zu bekommen.
Damals, beim Start zu unserer Reise, habe ich mir vorgenommen, die Welt
zu umrunden, ohne irgendwo Schmiergeld zu bezahlen. Also ist das hier
nun halt eben ein Teil des Preises, den ich jetzt dafür bezahlen
muss.
Nach vier Wochen konnten wir übrigens dann doch noch an einen ruhigen
Liegeplatz verholen - ohne vorher Bakschisch zu bezahlen, wohlverstanden.
Warum dieser Umschwung bei Arnaldo eingekehrt ist, bleibt sein Geheimnis.
Vielleicht, weil wir, trotz dem lärmigen Platz, immer sehr freundlich
zu ihm waren? Der Grund ist mir eigentlich auch egal. Jetzt haben wir
jedenfalls einen echt tollen Platz, in dieser wirklich sehr schönen
und sicheren Marina. Nochmals gracias Señor Arnaldo.
Salto Angel, ein Ausflug zum höchsten
Wasserfall der Welt
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Ciudad
Bolivar.
Das Bolivar-Denkmal
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Ciudad
Bolivar.
Strassencoiffeurgeschäft. |
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Ciudad
Bolivar. Eine renovierte Häuserreihe.
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Ciudad
Bolivar. Unzählige Häuser sind in diesem desolaten Zustand.
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Das Taxi
haben wir schon am Abend vorher, auf Sonntagmorgen 08:00 Uhr, bestellt.
Da bekanntlich die Autobusse nicht auf einzelne, verspätete Touristen
warten, haben wir, vorsorglicherweise, eine halbe Stunde südamerikanische
Taxiwartezeit eingerechnet. Weil die Wartezeit an diesem Sonntagmorgen
dann halt doch gute dreiviertelstunden lang dauerte, kam bei uns, natürlich
nicht beim einheimischen Taxifahrer, eine leichte Hektik auf. Diese
war wieder einmal ein Produkt, unserer immer noch vorhandenen "Schweizermentalität".
So eine kleine Verspätung kann doch einen Südamerikaner nicht
erschüttern. Der Taxifahrer meinte dazu auch nur: "schliesslich
werde der Autobus bestimmt auch verspätet abfahren", was natürlich
schlussendlich dann auch zutraf.
Eine Überlandautobusfahrt
ist hier nur für uns Ausländer etwas Besonderes und unterscheidet
sich aber doch gewaltig von einer vergleichbaren Fahrt in der Schweiz.
Da sind, zum Beispiel, im Bus alle Vorhänge total geschlossen.
Die einheimischen Passagiere erwecken den Anschein, als ob sie von der
Arbeit total erschöpft wären. Jedenfalls begann die eine Hälfte
von ihnen, nachdem sie sich auf ihrem Sitz eingerichtet hatte, sofort
mit einem gesunden tiefen Schlaf. Die andere Hälfte stand Schlange
vor der Toilette. Dorthin war während der ganzen Reisedauer immer
ein Geläufe, warum habe ich aber nicht rausgefunden. In jeder Stadt,
wo der Bus einen Halt machte, stieg mindestens ein Händler ein.
Dieser verteilte dann an jeden Passagier seine Ware und hielt dazu eine
intensive Verkaufsrede. Ungeachtet, ob der Händler noch an Bord
war, fuhr der Buschauffeur weiter. Irgendwo unterwegs stieg dieser dann
wieder aus. Ich dachte dabei, genauso könnte eine Werbefahrt in
der Schweiz auch ablaufen.
In
Ciudad Bolivar angekommen, wurden wir von der "Posada Casita"
abgeholt. Peter, ein ausgewanderter Deutscher, hat hier ein kleines
Paradies aufgebaut. Ein grüner Fleck in einer ausgetrockneten,
braunen Landschaft.
Ciudad
Bolívar, mit seinen 2000'000 Einwohner, ist die Hauptstadt des
Staates Bolívar. Wie überall in Venezuela, sah man auch
hier nicht den Hauch von einem Aufschwung dieses Landes. Geschlossenen
Geschäfte, Bauruinen, teilweise sehr renovationsbedürftige
Häuser und von dem desolaten Zustand der Strassen darf gar nicht
erst gesprochen werden. Eine echte Schande für die Regierung diese
Landes, welches ja solch riesige Mengen an Bodenschätzen besitzt.
Wohin die Milliarden, aus den kräftig sprudelnden Ölquellen
fliessen, bleibt leider auch ein gut behütetes Geheimnis der Personen
um den Präsidenten Hugo Chaves herum.
Canaima
war für uns nur auf dem Luftwege erreichbar. Für uns Touristen
standen verschiedene kleine Flugzeuge bereit. Die recht betagten Maschinen
fliegen immer auf einer Höhe von nur ca. 1000 m über den Urwald.
Die Sicht auf das Land war dann auch dementsprechend beeindruckend.
Nach 1 ½ Stunden Flugzeit landeten wir auf der holprigen Urwaldpiste
von Canaima.
Diesen Ausflug machten wir, für uns eigentlich sehr ungewöhnlich,
integriert in einer Reisegruppe mit.
Nach der Ankunft gab es gleich Mittagessen, dann Bootsfahrt durch die
grosse Lagune von Canaima, Besichtigung der Wasserfälle von Salto
Hacha, usw. usw.
Die Zusammensetzung unserer kleinen Reisegruppe, bestand aus Leuten
aus 5 verschiedenen Ländern und war dementsprechend echt interessant.
Am 2. Tag
stand dann die 5-stündige Flussfahrt, den Rio Carrao hoch, auf
dem Programm. Da ging es teilweise über recht steile Stromschnellen
hoch und die Fahrt wurde entsprechen nass und nässer.
Um den Ausgangspunkt unserer Reise zu erreichen, mussten wir noch eine
Stunde Fussmarsch, den Berg hinauf, unter unsere Füsse nehmen.
Der Salto Angel bekam seinen Namen vom Amerikanischen Piloten Jimmy
Angel. Dieser musste am 9. Oktober 1935 auf der Hochebene des Auyán-Tepuy,
oder dem " Berg der Hölle", wie die indianischen Ureinwohner
ihn nannten, notlanden. Jimmy musste sein Flugzeug auf dem Berg oben
zurücklassen und benötigte elf Tage Fussmarsch, um in das
nächste Dorf zu gelangen.
Der Salto Angel ist mit seinem, offiziell gemessenen freien Fall von
1005 Metern, der höchste Wasserfall der Welt .... wirklich beeindruckend.
Die Übernachtung im Camp, in den Hängematten am Fusse des
Wasserfalls und recht romantisch gelegen am Fluss, war für unsere
Begleiter total aufregend und eine ungeheure Abwechslung zu ihrem normalen
Stadtleben.
Tags darauf
ging die Fahrt, mit den schmalen und schnellen Booten, wieder flussabwärts
in Richtung Canaima. Obschon die Rückfahrt nur noch vier Stunden
lang dauerte, machten sich die harten Holzbänke, unter unseren Hintern,
sehr unangenehm bemerkbar.
Wieder in Ciudad Bolivar angekommen, änderten wir unsere Plan, sofort
wieder nach Puerto La Cruz zurück zu fahren. Wir verbrachten dann
noch einmal drei geruhsame Tage in der Posada "La Casita", nur
unterbrochen von kurzen Ausflügen in der näheren Umgebung.
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