Juli
2007
Georgian
Bay
Auf
gut deutsch heisst sie Georgsbucht und ist eine etwa 200 km lange und 80 km breite
Wasserfläche. Es ist der östliche Teil des Lake Huron und ist bestückt
mit zehntausenden von Inseln. Daher wird dieser Teil des Lake Huron auch "Thirty
Thousand Islands" (dreissigtausend Inseln) genannt. Am nördlichen Ende
der Bucht befindet sich Manitoulin Island, die grösste Insel der Erde in
einem Binnensee. Die
tausenden von Inseln befinden sich hauptsächlich auf der östlichen Seite.
Das bedeutet, dass es dort sehr viele Untiefen und unzählige, nur knapp unter
der Wasseroberfläche versteckt liegende Felsen gibt. Dies würde also
eine absolut genaue Navigation, dementsprechend auch langsames Weiterkommen und
einiges an Nervenkitzel bedeuten. Unser eigentliches Sommerziel war der North
Channel und daher entschlossen wir uns, auf der Westseite der Georgian Bay hoch
zu segeln. Segeln wäre eigentlich geplant gewesen, doch leider war das
für viele Tage ein Wunschdenken, denn der kanadische Wettergott spendete
nur Sonnenschein und vergass dabei komplett den Wind. Für solche Situation
ist MOMO ja schliesslich auch mit einem Motor
ausgestattet und so war, nach den langen Kanalfahrten, schon wieder lärmiges
Fortbewegen angesagt.
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Schöne
Segeltage gab es natürlich auch. |
Eine
"Wanderniere" und ihr treuer Begleiter. |
Heidelbeerensuche
mit der Lupe.
| Typische
Landschaft auf
den Great Lakes
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Farbige
Natur. |
Unbekannte
Spezis. |
Eine
Klapperschlange versperrt den Durchgang.
| Abendstimmung
mit unserer Ankerboje.
| Obschon
wir hier auf der Westseite nicht mehr zehntausende von Ankerplätzen zur Auswahl
hatten, fanden wir doch immer wieder solche, welche menschen-, oder besser gesagt
bootleer waren.
Ganz im Stile der ersten Siedler, welche hier im 17. Jahrhundert
eintrafen, erkundschafteten wir verschiedene einsame und unbewohnte Inseln. Unsere
Suche galt nicht Gold oder sonstigen wertvollen Schätzen, sondern nur simplen
Heidelbeeren. Da unsere Konfitürenreserve drastisch geschwunden war und einen
absoluten Tiefststand erreicht hatte, war Auffrischung absolut notwendig. Im Vorfeld
hörten wir von allen Seiten, wie üppig hier die Heidelbeeren spriessen
sollten. Nachdem wir schon die verschiedensten Inseln erfolglos nach unserer Frühstücksbeilage
abgeklappert hatten, fanden wir endlich einige Beeren in der Beaverstone Bay.
Auf Burnt Island konnten wir 1871 Stück, dieser, im Sommer 2007 absolut raren
Beeren, pflücken. Wegen der anhaltenden Trockenheit gab es praktische keine
dieser Früchte und die, welche man mit der Lupe noch finden konnte, waren
wirklich mickrig klein. Nach stundenlangem Suchen kriegten wir schliesslich doch
noch ein ganzes Kilogramm zusammen, welches Yvonne sofort zu Marmelade verarbeitete.
Alles
hat ja bekanntlich immer seine beiden Seiten. Wegen der mühsamen Beerensuche
mussten wir immer bis ins Innere der Inseln vordringen. Dabei zeigten sich uns
dann schon mal einige Tiere, welche wir sonst niemals zu Gesicht bekommen hätten.
Eindrücklich war auch diesmal das Zusammentreffen, nach dem Beaulieu
Nationalpark nun schon zum zweiten Male, mit einer Klapperschlange.
Das laute
Klappern des Schwanzes, signalisierte uns auch dieses Mal, dass wir uns besser
verziehen würden und ihr Revier umgehend zu verlassen hätten.
Unseren
Weg zum North Channel unterbrachen wir für ein paar Tage, denn wir wollten
unbedingt Sharon und Reg, einem kanadischen Seglerehepaar, unsere Aufwartung machen.
Die Beiden sind richtige "Snow Birds", denn sie verbringen immer den
Winter auf den Bahamas und im Sommer segeln sie hier auf den Great Lakes. Sie
geniessen es offensichtlich, so jedes Jahr dem sehr harten Winter, mit Temperaturen
bis zu Minus 30 Grad, ausweichen zu können.
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