November 2012




Überfahrt von Nuku’alofa / Tonga nach Opua / Neuseeland

Hier präsentiert sich das Meer noch spiegelglatt
Perry ist noch guter Laune Abenstimmung

Noch konnte man das Essen geniessen Wir sind im Minerva Reef
vor Anker
Perry's Magen beginnt zu rebelieren Der Himmel wird dunkler ... ... und imm dünkler Jetzt beginnt der Tanz ...
einmal rasant nach unten ...

.... dann wieder oben auf der Welle
Hier kommt ein Welle voll übers Deck Ringsherum "kocht" das Wasser Bei den grössten Wellen erlöse ich den Autopiloten So macht das notwendige Kochen keinen Spass ... ... natürlich wird auch das Essen sehr mühsam
Nach dem Sturm kommen die ersten Schäden Dies ist nur eine Bagatelle Kurz vor Neuseeland kommt wieder der Verkehr auf Neuseeland in Sicht, die verlangten Flaggen sind gesetzt Nun geht es in die lange Bucht nach Opua rein



































Auszug aus dem Logbuch

Datum: Samstag, 10. November 2012
Positionsreport Nr. 08
Reiseabschnitt: Überfahrt vom Minerva Reef nach Opua / Neuseeland

UTC Zeit: 24:00
MOMO-Bordzeit: 12:00 Position: 35°18.823 S / 174°07,307 E
Tage unterwegs: nach 11 Tagen sicher in der Marina in Opua angekommen

Kurs: 0°
Speed über Grund: 0 Kn
Wetter: 10 % Bewölkung
Windrichtung: ESE
Windstärke: 5 Kn
Schwell: 0 m
Bereits zurückgelegte Distanz: 890 SM
Noch verbleibende Meilen: 0 SM

Kommentar von Bruno:
Wir sind endlich in Opua angekommen. Dieser Törn enthielt nun aber wirklich alles. Von der
langen Flaute bis zum Wind auf die Nase und vom Starkwind bis zur unsegelbaren Windstärke.
Dies alles mit spiegelglatter See, bis hin zu 4 - 5 Meter hohen Wellengang. MOMO hatte sich,
einmal mehr, als unser stärkstes Teammitglied besten bewährt und uns sicher durch das sich
austobende Meer geführt.
Es war nun auch das erste Mal, dass wir Wasser im Cockpit hatten. Einzelne Wellen rollten nur
so über uns herüber. Aber wie schon gesagt, MOMO steckte alles weg und unser treuer Autopilot
steuerte das Boot sensationell und super stabil durch die riesigen Wellenberge.

Jetzt, im Rückblick gesehen, war es eine gute Erfahrung, welche ich aber in absehbarer Zukunft
nicht gerade wiederholen möchte.

So ... nun erwarten wir den Zoll und das gesamte Empfangskomitee von Neuseeland.
Ich denke und hoffe, dass das ganze Einklarieren nicht so schlimm wird, wie von einigen Seglern
immer wieder berichtet wird.

Kommentar von Perry:
Endlich sind wir in Neuseeland angekommen. Für mich gibt es kein nächstes Mal.
Schliesslich gibt es bequeme Flugzeuge, welche erst noch viel schneller sind.

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Datum: Donnerstag, 08. November 2012
Positionsreport Nr. 07
Reiseabschnitt: Überfahrt vom Minerva Reef nach Opua / Neuseeland

UTC Zeit: 06:30
MOMO-Bordzeit: 19:30
Tage unterwegs: 9. Tag auf See

Position: 32°38.820 S / 175°42,740 E
Kurs: 210°
Speed über Grund: 6 Kn
Wetter: 50 % Bewölkung
Windrichtung: ESE
Windstärke: 22 Kn
Schwell: 3-4 m
Bereits zurückgelegte Distanz: 740 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 160 SM

Kommentar von Bruno:
Nach zwei Tagen mit heftigem Starkwind und teilweise über 4 Meter Welle, hat sich das
Ganze nun schnell beruhigt. Der Wind ist auf angenehme 25 Knoten runter und der Schwell
geht auch langsam zurück. Ausser einigen Blutergüssen, welche man beim durchgeschüttelt
werden unweigerlich bekommt, ist alles glimpflich abgelaufen.
Der Faden beim UV-Schutz der kleinen Genua gab seinen Geist auf und so machte sich
der UV-Schutz leider selbständig. Perry hielt sich tapfer und seine anfängliche Seekrankheit
meldete sich nicht wieder.
Nun planen wir unseren Landfall in Opua für den nächsten Samstagnachmittag.

Kommentar von Perry:
Ich warte nur noch auf die Ankunft in Neuseeland

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Datum: Dienstag, 06. November 2012
Positionsreport Nr. 06
Reiseabschnitt: Überfahrt vom Minerva Reef nach Opua / Neuseeland

UTC Zeit: 07:30
MOMO-Bordzeit: 18:30
Tage unterwegs: 7. Tag auf See

Position: 29°36.620 S / 178°24,120 E
Kurs: 215°
Speed über Grund: 5.5 Kn
Wetter: 100 % Bewölkung
Windrichtung: ESE
Windstärke: 14 Kn
Schwell: 2.5 m
Bereits zurückgelegte Distanz: 440 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 400 SM

Kommentar von Bruno:
Heute weiterhin hoch am Wind um Seeraum im Osten zu gewinnen. Perry war lange in der
Pantry, um Suppe und Teigwaren vorzukochen. Ich denke, dass es nun in den nächsten
zwei Tagen nicht mehr möglich sein wird, sich arbeitsmässig in der Küche aufzuhalten.
Auch haben wir uns und die MOMO, auf zwei unangenehme Tage vorbereitet.
Das Grosssegel ist im 2. Reff und die kleine Genua nur zu 2/3 ausgefahren. Der Wind hat
bereits zugenommen. Momentan bläst es bereits mit 20 Knoten und es sollen ja noch
10 – 15 dazu kommen. Wir werden es ja sehen und spüren.

Kommentar von Perry:
Zwischen dem 25. und 30. Breitengrad Süd, war bis auf den 1.Tag, KARIBIKSEGELN, alles
ein wenig mühsam und zäh. In Kürze knacken wir dieses kleine Ziel, um dann hoffentlich
mit Riesenschritten die letzten 300 Meilen Neuseeland entgegenzusteuern.

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Datum: Montag, 05. November 2012
Positionsreport Nr. 05
Reiseabschnitt: Überfahrt vom Minerva Reef nach Opua / Neuseeland

UTC Zeit: 07:30
MOMO-Bordzeit: 20:30
Tage unterwegs: 6. Tag auf See

Position: 27°53.240 S / 179°02,900 E
Kurs: 185°
Speed über Grund: 5 Kn
Wetter: 100 % Bewölkung
Windrichtung: SSE
Windstärke: 10 Kn
Schwell: 2 m
Bereits zurückgelegte Distanz: 330 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 510 SM

Kommentar von Bruno:
Gestern hatte ich keine Lust zum Positionsreport schreiben. Der Grund war ein lauter Knall und an
Stelle unserer einen grossen Genua, haben wir jetzt zwei kleine. Da kam natürlich nicht gerade
Freude auf und die Stimmung an Bord sank rapide.
Heute ist ein neuer Tag und die zerfetzte Genua kann warten.Wir können gute Meilen nach Osten
machen, um dann beim angekündeten Starkwind mehr Spielraum zu haben. Sonst läuft alles i.O.

Kommentar von Perry:
Kein Kommentar:

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Datum: Samstag, 03. November 2012
Positionsreport Nr. 04
Reiseabschnitt: Überfahrt vom Minerva Reef nach Opua / Neuseeland

UTC Zeit: 07:00
MOMO-Bordzeit: 20:00
Tage unterwegs: 4. Tag auf See

Position: 24°09.300 S / 179°21,180 W
Kurs: 205°
Speed über Grund: 6 Kn
Wetter: 50 % Bewölkung
Windrichtung: West
Windstärke: 0 - 7 Kn
Schwell: keiner, total flach
Bereits zurückgelegte Distanz: 60 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 840 SM

Kommentar von Bruno:
Gestern Abend sind wir im Minerva Reef angekommen. Der eigentlich nicht eingeplante
Zwischenstopp entpuppte sich als echte Perle. Dieses Reef, mit einem Durchmesser von
ca. 3.5 Seemeilen, ist nur bei Niedrigwasser sichtbar.
Ein eigentlich normales Tief, welches sich laut Wetterprognosen nun immer mehr zum
ersten Tropical Storm der Saison entwickelt, macht uns das Leben schwer.
Zudem wird es voraussichtlich am nächsten Mittwoch/Donnerstag direkt über das Minerva
Reef hinweg ziehen.
Mit diesen Aussichten, kommt bei den Seglern schon mal etwas Hektik auf. Niemand will
hier einen Sturm mit weit über 50 Knoten abwarten. Somit lautet für alle Boote die Devise,
so schnell wie möglich aus dem Reef raus und mit voll Speed südwärts.
Perry hat sich im ruhigen Wasser des Reefs wieder gut erholt uns so starteten wir unsere Flucht
am Samstagmittag, bei totaler Flaute und prächtigstem Wetter.
Unser treuer Volvo schiebt uns nun zügig voran und wir hoffen, dass sich die Wetterfrösche
in der Prognose nicht geirrt und die Zugrichtung des Sturmes richtig voraus gesagt haben.

Kommentar von Perry:
Das Minerva Reef ist wirklich wie Vulkankrater unter Wasser, wo nur der Rand, fast kreisrund,
aus dem Wasser ragt, bei Niedrigwasser von kleinen Wellen überspült.
Dahinter ein Streifen türkisgrünes Wasser. Wirklich sehenswert! Das Aufstehen um 8:00 h nach
einer sehr ruhigen Nacht und dem anschliessenden Bad im im kristallklaren Wasser war eine
Wonne. Das wolkenlose Wetter obendrein. Nun geht’s weiter nach Süden unter Motor:

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Datum: Freitag, 2. November 2012
Positionsreport Nr. 03
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuku’alofa / Tonga nach Opua / Neuseeland

UTC Zeit: 18:00
MOMO-Bordzeit: 12:00
Tage unterwegs: 3. Tag auf See

Position: 14°36.83 N / 113°05.180 W
Kurs: 0°
Speed über Grund: 0 Kn
Wetter: SonneWindrichtung: variabel
Windstärke: 0 - 5 Kn
Schwell: keiner, total flach
Bereits zurückgelegte Distanz: 280 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 920 SM

Kommentar von Bruno:
Gerade haben wir auf der Wetterprognose, welche wir über den SSB-Funk runterladen können,
eine recht unangenehme Mitteilung erhalten. Es beginnt sich ein Tropical Storm zu bilden.
Bei unserem Zwischenhalt im Minerva Reef müssen wir über die Bücher gehen.
Laut den Wetterexperten wird es recht happig werden und so ist es wichtig, absolut die beste
Entscheidung für uns und MOMO zu treffen.
Windgeschwindigkeiten zwischen 50 und 60 Knoten sind nicht gerade auf meiner Wunschliste.

Kommentar von Perry:
Das ruhige Wasser im Reef, die Aussicht auf eine ruhige Nacht und schon hat sich auch mein
Magen beruhigt. So einfach und schnell geht das … wenn da nun dieser plötzlich angekündete
Tropen Storm nicht aufgetaucht wäre.

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Datum: Donnerstag, 1. November 2012
Positionsreport Nr. 02
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuku'alofa / Tonga nach Opua / Neuseeland

UTC Zeit: 05:00
MOMO-Bordzeit: 18:00
Tage unterwegs: 2. Tag auf See

Position: 22°09.30 S / 176°53.60 W
Kurs: 206°
Speed über Grund: 5 Kn
Wetter: SonneWindrichtung: WSW
Windstärke: 10 - 15 Kn
Schwell: 2 Meter
Bereits zurückgelegte Distanz: 160 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 1040 SM

Kommentar von Bruno:
Der Entscheid, vor 2 Tagen auszulaufen, entpuppt sich immer mehr als falsch. Falsch darum,
weil der angesagte Wind sich nicht an die Prognose hält. Wir haben ihn genau auf die Nase.
Somit müssen wir aufkreuzen und legen beinahe die doppelte Wegstrecke zurück.
Mit dem Schwell zusammen macht es uns das Leben nicht gerade einfach.Unser nächster Halt
ist nun nicht mehr Opua in Neuseeland, sondern das Minerva Reef.

Kommentar von Perry:
Ich bin nicht ganz so seefest, wie ich dachte. Der hohe Schwell und mein Magen sind nicht
gerade Freunde geworden. Die Aussenbordkameraden freuen sich immer wieder über meine
gespendete Zusatznahrung. Halte bereits Ausschau nach einem Flugplatz.

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Datum: Montag, 29. Oktober 2012
Positionsreport Nr. 01
Reiseabschnitt: Überfahrt von Nuku’alofa / Tonga nach Opua / Neuseeland

UTC Zeit: 18:00
MOMO-Bordzeit: 12:00
Tage unterwegs: 0 / letzte Vorbereitungen laufen

Position: 14°36.83 N / 113°05.180 W
Kurs: 0°
Speed über Grund: 0 Kn
Wetter: Sonne / 30 Grad
Windrichtung: variabel
Windstärke: 0 - 5 Kn
Schwell: keiner, total flach
Bereits zurückgelegte Distanz: 0 SM
Noch verbleibende Meilen: ca. 1200 SM

Kommentar von Bruno:
Yvonne ist auf 6-wöchigem Heimaturlaub. Somit ist die Hälfte der MOMO-Crew von Bord und ich
stehe nun vor der doch etwas ungewohnten Aufgabe, alleine an alles denken zu
müssen. Mit Yvonne zusammen waren wir über die letzten 11 Jahre ein eingespieltes Team.
Ein jeder machte seinen Bordjob, ohne dass noch viele Worte darüber gesagt werden mussten.
Eingespielt eben.
Perry, ein Freund aus der Schweiz, wird mich nun auf diesem 10-tägigen Törn begleiten.
Dass er, obschon er nicht das erste Mal bei uns an Bord ist, Yvonne’s MOMO-wissen nicht
ersetzen kann, ist natürlich ganz normal.
So bin ich nun momentan in einer doch etwas ungewohnten Situation und auch etwas mehr
angespannt, als normal.
Dazu kommen die schlechten Windprognosen für diesen Törn nach Süden. Schlecht heisst
in diesem Falle aber, es ist kein Wind in Sicht. Seit ein paar Tagen herrscht Flaute und dies
soll sich, nördlich von 30° Süd, in den nächsten 10 Tagen nicht gross ändern.
Fahren wir nun also unter Motor los, oder warten wir weiterhin hier auf dem Ankerplatz von
„Big Mama“ in Nuku’alofa? Eine doofes Abwägen, was macht mehr Sinn.

Wir werden uns erst morgen Dienstag definitiv entscheiden.

Kommentar von Perry:
Nach einer Flugreise um die halbe Welt, via Auckland, wo sagenhaft tristes Wetter war, in
Tonga angekommen. Einfachste Infrastruktur auf dem Flughafen, knöpften mir die Tonganer
für die mitgebrachte Pumpe für die Momo, schon mal ca. 100 $ ab, nicht Tonganische Dollars.
Mit dem ausgedienten Taxi im Hafen angekommen, wartete Bruno pünktlich auf mich. Mit
dem Dinghy weiter zum wunderschönen, windgeschützten Ankerplatz. Dort warteten die MOMO
und Yvonne schon auf mich. Schönes Wiedersehen nach 8 Jahren.
Kaum zu glauben, schon eine Woche vorbei und wir warten auf guten Wind, der nicht
kommt. Hoffen, dass er, für die sicher 10-tägige Reise zwischen Himmel und Wasser,
doch noch einsetzt.



Opua

Werbung für die Marina
Seglertreff in Opua Joshi und Mayumi von der SY Gaku

Andere Segler traf der Sturm einiges härter Einer gab sogar die Yacht auf, und liess sich retten