Oktober 2002



Aquadrivepanne - MOMO wird von Momo abgeschleppt

Nachdem wir nach einigen Tagen unser leichtes Schlafmanko, von der Überfahrt herrührend, nachgeholt hatten,
kommen uns Käthy und Ruedi besuchen. Sie verbringen die nächsten zwei Wochen mit uns. Zusammen wollen wir
die beiden Nachbarinseln La Palma und La Gomera besuchen. Auf der Fahrt nach La Gomera erleben wir einen
grossen Teil, von dem, was man als Fahrtensegler so alles erleben kann. Zuerst
mussten wir, wegen Flaute, uns
unter Motor fortbewegen. Dann kam der gewünschte Wind von querab und wir flitzten, soweit wir das mit unseren
16 Tonnen überhaupt können, nur so übers Wasser. Herrliches Segelwetter und eine tolle Stimmung an Bord.
Nach ein paar Stunden kommen wir in die Windabdeckung der Insel von La Gomera und müssen, wohl oder übel,
die letzten Meilen unserer Reise wieder unter Motor fortsetzen. Das heisst, wir wollten. Nach dem Starten des
Motores ertönt aus dem Motorenraum ein unheimliches Geräusch. Es knirscht und knackt. Augenblicklich stelle ich
den Motor ab, um die Ursache dieses mysteriösen Lärmes rauszufinden. Im Motorenraum erstarre ich beinahe vor
Schreck und Wut. Der Aquadrive hat sich selbständig gemacht. Vier Schrauben haben sich gelöst. Diese waren,
unglaublicherweise, nicht mit Locktide gesichert worden. Wie kann nur so ein kleiner, aber um so dummer Fehler
passieren? Der Motor wurde von einem sogenannten schweizerischen Fachbetrieb angeschlossen, während der
elektrischen Probleme in Portalban von verschiedenen Spezialisten de- und wieder montiert. Nachträglich hat
natürlich niemand, dieser Spezialisten, einen Fehler gemacht. Der Fehler liegt also eindeutig bei mir. Ich hätte nach
getaner Arbeit dieser Spezialisten, dessen Arbeit nochmals nachkontrollieren müssen. So einfach ist das!
Unser Schaden hielt sich zu unserem Glück in Grenzen. Wir können den Aquadrive, später im Hafen von San
Sebastian, selber reparieren und werden dann später einen neuen, als Ersatz, nachbestellen.

Wir sind also noch ca. 2 Meilen von unserem Tageszielhafen entfernt. Das Vorsegel wird wieder gesetzt und mit
dem letzten Windhauch bewegen wir uns Richtung Hafenmole. Yvonne nimmt unser Handy (ein Dank an die
heutige Technik) und versucht die andere Momo im Hafen anzurufen. Unsere Idee war, dass Wolfgang die Marinieris
vom Hafen über unsere Panne informieren könnten, damit wir, wenn wir unter Segel in den Hafen reinfahren,
einen entsprechend günstig gelegenen Platz erhielten. Doch, da haben wir nicht mit der spontanen Hilfe der anderen
Momo-Besatzung gerechnet. Ohne auch nur zu Zögern, machten die Beiden sofort ihr Boot klar, um uns vor dem
Hafen in Empfang zu nehmen. Das uns "Längsseitsnehmen" und das schwierige Manövrieren machten Wolfgang
und Barbara mit links.

So erhofft und stellt man sich die gegenseitige Hilfe unter den Fahrtensegler vor. Der Abschlepplohn war übrigens
ein feines, nach bekannter Yvonne-Art gekochtes, Gourmetessen auf unserer MOMO.


Barbara und Wolfgang, auch übers Internet: Noch einmal recht herzlichen Dank !



Aquadrive-Schreck, Ankersalat und "Beibootankerfahrt

Vor der Hafeneinfahrt von San Sebastian de La Gomera.
Die deutsche Momo kommt uns zu Hilfe. Ein letzter Blick von Wolfgang und los geht's. Auch während der Fahrt können Barbara und Yvonne ihr Schwätzchen abhalten.

Das Corpus Delicti unserer Panne.
Diese vier Schrauben haben sich nach ca. 250 Motorstunden gelöst.

An dieser einen Schraube hing noch die ganze Welle.

Ankersalat 1
Kopfüber im Bugkorb.
Ankersalat 2
Unsere Kette ist mit einem alten, vergessenen Anker verwickelt.

Ankersalat 3
Der alte, schwere Fischerbootanker.

Ankerleine und Wassersterne. Unser 2. Anker wird nachträglich mit dem Dingi ausgebracht. BELCOLOR-Reklame auf
La Palma.
Die Kette geht Hand über Hand runter. Für diese Situation ist unser 2. Anker etwas schwer, oder ich bin heute etwa zu wenig sportlich?




4 Wochen Santa Cruz de Tenerife

Ganze 4 Wochen lang waren wir im Hafen von Santa Cruz de Tenerife. Jetzt denkt Ihr alle sicher wieder, dass das uns
doch langweilig geworden sei. Total falsch. Die Tage sind nur so dahingesaust. Neben den notwendigen
Instandhaltungsarbeiten an der MOMO, dem neu Abdichten der Plexifenster, machten wir auch viele interessante
Bekanntschaften mit den verschiedensten Fahrtensegler aus aller Welt. Inselwanderungen gehörten ebenso zum
Alltag, wie die endlosen und stundenlangen Fussmärsche beim Suchen nach bestimmten Ersatzteilen.
Einmal war unser Nachbarboot aus Amerika, dann wieder waren Finnen und kurz darauf Franzosen neben uns.
Trotz der Verschiedenartigkeit der Sprachen, verstand man sich, denn alle haben ja die gleiche Krankheit und das
gleiche Ziel: über den Teich!




Streifzug durch Santa Cruz de Tenerife

Romantische Gasse.
Altes Theater. Idyllische Flanierzonen. Eine Vielzahl von Parks.

Spezielle Cafés.
Eines von vielen, schön renovierten alten Häusern.

Eines der vielen Wasserspiele.

Den Regenbogen gibt es gratis dazu.

Das Fussballstadion -
und das mitten in der Stadt.

Kirchplatz, während der Siesta.

Der Markt. Markteingang. Innenhof der Marktanlage. Frisches Gemüse und Früchte.

Die andere Art der Hähnchenpräsentation.
Hier entsteht das neue, imposante Auditorium. Gigantisch,
beinahe wie in Sydney.
Plaza España. Marina Atlantico.
Wo ist unsere MOMO?
Ein wirklich internationaler Haufen Fahrtensegler mit ihren Yachten.



Wir geniessen das Leben .............!!!

Richtig gesehen -
Fondue auf Teneriffa
.

Natürlich ist das Rechaud etwas improvisiert. Ein Sonnenbad nach getaner Arbeit.

Zufrieden und glücklich! Rote Rosen auf der MOMO.